Bauernopfer im Kalten Krieg
Vor 30 Jahren fiel das indonesische Militär in Osttimor ein und verübte dort mit Wissen und Duldung des Westens einen Völkermord. Bemühungen um Aufdeckung der historischen Wahrheit werden systematisch blockiert
Rainer WerningAm 7. Dezember vor 30 Jahren besetzte Indonesiens Militär Osttimor, das sich nach portugiesischer Kolonialherrschaft zur Republik erklärt hatte. In diesem Zusammenhang enttäuschte jetzt der Präsident Osttimors Xanana Gusmão, ehemals gefeierter Befreiungskämpfer gegen das koloniale Joch und die indonesische Miliärdiktatur, seine Anhänger und ehemaligen Weggefährten schwer. Gusmão, ein international bekannter politischer Gefangener der Suharto-Diktatur in Indonesien (1965–1998), lehnte in einer Parlamentsansprache am 28.November 2005 die Veröffentlichung des gerade von der sogenannten Wahrheitskommission des Landes erstellten Berichts ab. In dem 2500 Seiten starken Dokument geht es um die Menschenrechtsverbrechen insbesondere des indonesischen Militärs gegen die Zivilbevölkerung Osttimors. Präsident Gusmão weigerte sich auch, westliche Regierungen zur Wiedergutmachung aufzufordern, die die Besetzung Osttimors durch Indonesien gebilligt und dessen Machthaber...
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