Nicht in der Nische
Unter den Nazis wurden die deutschen Archive mächtig. Mit ihrer systemkonformen Geschichte befaßte sich erstmalig der »Deutsche Archivtag« in Stuttgart
Alexander BaharSechzig Jahre nach dem Ende der Nazi-Diktatur beschäftigte sich erstmals ein Deutscher Archivtag ausführlich mit der Rolle und der Funktion seines eigenen Berufsstandes im sogenannten Dritten Reich. Dies war das Hauptthema des 75. »Deutschen Archivtages«, der vor zwei Wochen in Stuttgart über die Bühne ging.
Reichlich spät, wie auch Volker Wahl, Leiter des Hauptstaatsarchivs Weimar und Vorsitzender des Verbandes deutscher Archivare und Archivarinnen (VdA), einräumte. Welche Funktionen die Archive selbst im NS-Staat einnahmen und wie sich die Archivare zwischen 1933 und 1945 verhalten haben, wurde bisher nur in lokalen Einzelstudien untersucht, jedoch noch nie im größeren Rahmen. In der Vergangenheit hätten bei Archivtagen, so Wahl entschuldigend, überwiegend methodische und fachspezifische Fragen im Mittelpunkt gestanden. Der Anstoß für die verspätete Aufarbeitung war von Mitgliedern des Verbandes gekommen, im Anschluß an eine Diskussion über die poli...
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