Mythos und Mahnung
60 Jahre nach der atomaren Bombardierung von Hiroshima und Nagasaki: Es wird immer schwieriger, zwischen Fakten und Fiktion zu trennen
Josef OberländerImmer mehr setzt sich die Washingtoner Sicht durch, nach der die Atombombe den Zweiten Weltkrieg in Asien beendet hat. Der japanische Mythos – unschuldig Opfer der Bombe geworden zu sein – nährt sich davon. In Peking und Seoul werden die Bombenabwürfe hingegen als Symbol der Befreiung gesehen. Das ist einer unvoreingenommenen Aufarbeitung der gemeinsamen Geschichte nicht unbedingt dienlich. Die Überlebenden von Hiroshima und Nagasaki sitzen derweil zwischen allen Stühlen – noch sind sie am Leben und stellen sich gegen die nukleare Aufrüstung der Region.
»Hoffentlich sehe ich nicht genauso aus! Das war mein erster Gedanke, als ich die anderen Opfer sah, denen die Haut in Fetzen vom Leib hing«, sagt Kim Il Jo. Die nach Japan zwangsverpflichtete Koreanerin war 18, als die Bombe auf Hiroshima fiel. »Am Montag, den 6. August gab es morgens zuerst Luftalarm, danach Entwarnung«, erinnert sich Kim Il Jo. Dann warf die »Enola Gay«, ein B-29-»Superfortress«-Bomber...
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