Skandal um rosa Listen
Nordrhein-Westfalen und Bayern bestätigen polizeiliche Schnüffelei im Homosexuellenmilieu. Bundesregierung gibt sich ahnungslos
Markus BernhardtScharfer Kritik aus der Lesben- und Schwulenbewegung sieht sich derzeit die Polizei der Bundesländer Thüringen, Bayern und Nordrhein-Westfalen ausgesetzt. Bereits im Juni hatte der »Verein lesbischer und schwuler Polizeibediensteter« (VelsPol) aufgedeckt, daß die Polizei dieser Bundesländer routinemäßig Daten über den »Aufenthalt von Homosexuellen« sammle. Möglich macht dies ein von den bayerischen Beamten entwickeltes Computerprogramm namens »IGVP«, mit dem unter der Codenummer 901 Angaben zum »Aufenthalt von Homosexuellen« gespeichert und abgefragt werden können. Unter 900 können zudem Informationen über den »Aufenthalt von Dirnen« und unter 902 über einen mutmaßlichen »Strichplatz« gespeichert werden.
Codenummer 901
Das links-alternative »wissenschaftlich-humanitäre komitee« (whk) konstatierte den Behörden eine »seit NS- und Adenauer-Zeiten ungebrochene Erfassungspraxis bestimmter sexueller Minderheiten«. Manfred Bruns, Sprecher des Lesben- und...
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