»Rassismus, Antisemitismus, Wankelmütigkeit«
Die Thesen in einem neuen Allende-Buch sorgen in Chile und Deutschland für Schlagzeilen. Ein Gespräch mit dessen Autor Víctor Farías *
Harald Neuber* Víctor Farías lehrt am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin. Der Historiker hat mehrere Werke zur Geschichte der chilenischen Linken herausgebracht. Sein neues, auf spanisch erschienenes Buch trägt den Titel »Salvador Allende – Antisemitismus und Euthanasie«.
F: Die Person Salvador Allende ist bis heute Symbol des Kampfes für eine bessere Welt. Haben wir uns alle getäuscht?
Ja. Allende war als Politiker nicht in der Lage, einen revolutionären Umbruch zu leiten. Er war inkonsequent. Einerseits spielte er den Freund aller Guerilleros Lateinamerikas, andererseits den gemäßigten Sozialdemokraten. Das Ergebnis war ein enormes Chaos. Es sollte nachdenklich stimmen, daß bis heute keine wissenschaftlich gesicherte Biographie über Salvador Allende verfaßt wurde. Es gab zumindest vier linke chilenische Historiker, die entsprechende Verlagsangebote erhalten haben. Alle lehnten unter Rücksichtnahme auf politische Befindlichkeiten ab. Mit gute...
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