Konzernmacht im Untergrund
Wilmington/Delaware: Wie Konzerne mit Firmensitz in der winzigen US-Finanzoase die Weltwirtschaft unterwandern. DaimlerChrysler, Deutsche Bank und deutsche Städte wandern mit
Werner RügemerWer kennt schon Delaware? Im zweitkleinsten Bundesstaat der USA an der Atlantikküste südlich von New York leben gerade einmal 850000 Einwohner. Die Fläche ist nicht halb so groß wie das Saarland. Hier werden jährlich 250 Millionen Hühner gezüchtet, geschlachtet und versandt. Nach dem Zusammenbruch der Werftindustrie ist das der größte Wirtschaftszweig. Jedenfalls der sichtbare. Der weniger sichtbare ist ungleich größer: In Delaware haben mehrere der größten Konzerne der Welt ihren Sitz, DaimlerChrysler zum Beispiel. Aber Daimler sitzt doch in Stuttgart und Chrysler in Chicago? Das denkt der Laie. Die juristische Zentrale von DaimlerChrysler ist in Wilmington, mit 72000 Einwohnern die größte Stadt des Hühnerzüchterstaates. In Wilmington produziert DaimlerChrysler kein einziges Auto, kein einziger Angestellter hat hier einen Schreibtisch. Die wichtigsten Geschäfte in Delaware werden mit der Verwaltung von Briefkastenfirmen gemacht. Dies ist gegenwärtig die ...
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