Gefangener floh, gefangener Floh
Im Kopf die Umschalttaste. Ein Plädoyer für die Handschrift
Hagen BonnAls die ersten Germanen in Form von Handelsdelegationen den römischen Siedlungen (Kolonien, daher »Köln«) zuströmten, staunten sie nicht schlecht: Fenster (»fenestra«), Keller (»cella«) und die für die Lagerung und den Transport so praktischen Säcke (sacci) – so viel war ihrer Kultur fremd. Und so nützlich! Allein im Lauf der Caesar-Periode flossen aufgrund dieser begierig aufgenommenen Neuerungen mehr als fünfhundert Wörter in den germanischen Wortschatz ein. Ja, und als der Handel mehr und mehr blühte, musste man logistisch aufrüsten.
Mündliche Absprachen zwischen den Handelspartnern genügten nicht länger, also übernahm man, in Ermangelung einer eigenen, die Schrift der Römer. Die Eigenarten und Bedürfnisse der deutschen Sprache stießen aber schon früh an Grenzen. Viele Phoneme des Deutschen kann man mit der lateinischen Schrift nicht abbilden.
Dem lateinischen Alphabet fehlten fürs gesprochene Deutsch also ein paar Zeichen. Der Laut »Sch« etwa ist uns ...
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