Fluch der Lächerlichkeit
Henrik Ibsens »Hedda Gabler« an den Hamburger Kammerspielen
Eileen Heerdegen»Du hast Hedda Gabler geheiratet!« Knusper, knusper, knäuschen. Tante Jule, die ihrem Neffen zu seinem großen Fang gratuliert, taucht in der Inszenierung der Hamburger Kammerspiele (Premiere 20.1.) nur schemenhaft hinter einem Gazevorhang und als Stimme auf. Künstlich verstellt, da alte Frauen offenbar krächzen, und so klingt das Ganze dann wie eine Mischung aus Märchenhexe und der Oma vom Kaschperl.
Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Na gut, das stimmt nicht immer, und so freuen wir uns, dass der Gazevorhang, hinter dem Hedda Gabler im zweiten Bild irgendwelche Turnübungen vollführt, dann doch noch verschwindet. Hedda, die begehrte Generalstochter, ausgestattet mit zwei Pistolen, aber ohne Ziel, hatte sich irgendwann »müde getanzt«. Anders kann sie es sich selbst nicht erklären, den Langweiler Jörgen Tesman geheiratet zu haben, der ihr schon auf der Hochzeitsreise zuviel wurde.
Nach »Nora oder ein Puppenheim« (1879) stellt Henrik Ibsen ...
Artikel-Länge: 4120 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.