Rotlicht: Globalismus
Daniel BratanovicDer gegenwärtige Gebrauch des Begriffs verrät scheinbar untrüglich den politischen Standort des Sprechers. Wer heute »Globalismus« sagt, will damit in polemischer Absicht einen Weltzustand bezeichnen, in dem die globale und beschleunigte, nicht Grenzen, nicht Kontrollen kennende Beweglichkeit von Kapital und Waren (und zwar explizit auch der Ware Arbeitskraft in Gestalt der Migration) die auf ihrer jeweils angestammten und beschaulichen Scholle Sesshaften in ernsthafte Bedrängnis bringt und der deshalb unbedingt bekämpft werden muss. Andernfalls drohe eine »Auflösung familiärer und lokaler Zusammenhalte«, »Entwurzelung« und Manipulation von »sozialistischen und globalistischen Kräften«, wie etwa der frühere Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen Anfang 2021 in einem in der neurechten Zeitschrift Cato veröffentlichten Artikel behauptete. Sein Gesinnungsfreund Alexander Gauland von der AfD spricht wahlweise vom »grün-globalistischen Mainstream«, von »...
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