Vom Staat politisiert
Arn Strohmeyer über den Holocaust, Israel und die deutsche Erinnerungspolitik
Dieter ReinischIm Mai 2021 veröffentlichte der nun am City College in New York tätige Historiker und Genozidforscher Dirk Moses auf der Onlineplattform »Geschichte der Gegenwart« einen »Katechismus der Deutschen«, um ihn sodann scharf zu kritisieren. Diesen »Katechismus«, also ein Lehrbuch der Glaubenssätze, fasste er in fünf Punkten zusammen: Der Holocaust ist einzigartig; da er die zwischenmenschliche Solidarität beispiellos zerstörte, bildet die Erinnerung an den Holocaust als Zivilisationsbruch das moralische Fundament der deutschen Nation; Deutschland trägt für die Juden in der Bundesrepublik eine besondere Verantwortung und ist Israel zu besonderer Loyalität verpflichtet; Antisemitismus ist ein deutsches Phänomen und soll nicht mit Rassismus verwechselt werden; Antizionismus ist Antisemitismus.
Das führte zu einer Debatte im deutschsprachigen Feuilleton und in universitären Seminaren, die schon als »Historikerstreit 2.0« bezeichnet wurde – voreilig, denn inzwische...
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