Grummeln in Moskau
In russischer Öffentlichkeit wachsen Zweifel an Kriegführung. Offizielle Schönfärberei, konstruktive Kritik und seltsame Enthüllungen
Reinhard LauterbachAm Mittwoch hat die Nachrichtenagentur Reuters eine »Exklusiv«-Meldung aus Moskau gebracht. Präsident Wladimir Putin habe kurz vor oder direkt nach dem Kriegsbeginn eine von seinem Ukraine-Beauftragten Dmitri Kosak ausgehandelte Verhandlungslösung persönlich gekippt. Die nicht zustande gekommene Vereinbarung habe den Verzicht der Ukraine auf eine NATO-Mitgliedschaft zum Inhalt gehabt. Die Agentur berief sich für ihre Darstellungen auf Aussagen dreier hoher Beamter, die sich Anonymität vorbehalten hätten. Zwei seien direkt an den Beratungen im Kreml beteiligt gewesen, der dritte habe vom Hörensagen davon erfahren. Politische Kernaussage: Dieser Krieg wäre nicht nötig gewesen. Er sei Putins Krieg.
Die Meldung überrascht zunächst deswegen, weil, von allen Seiten unbestritten, bis Ende März Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine geführt wurden. Nachrichtenlage war bisher auch, dass es Kiew war, das – nach außen unter dem Eindruck der Ereignisse von B...
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