Affen schieben
Ein Ort der Selbstaufgabe: An der Berliner Volksbühne versinkt Frank Castorfs »Kokain«-Inszenierung in der Kulisse
Yorikke SchäkelDrogen reißen hoch, werfen um. Bewegung, Tanz, Sex sind interessanter als Godot’sches Sitzen. Die Zeitlosigkeit der Opiumhöhle ist das Gegenteil der Macherdroge. Opium steht für das glückliche Sein nach dem Tod, für die Sehnsucht nach dem Ausstieg aus Zeit und Zwängen. Kokain ist anders, es verspricht Energie, verschiebt Grenzen, behauptet das Ende der Unfähigkeit. Es ist die Droge der Weißen, der Künstler und Manager.
Vor 80 Jahren hat der Italiener Pitigrilli in Paris seine weiße Welt beschrieben. Expressionistisch schnell, im hüpfenden Drogenpuls erzählt er die Geschichte eines Journalisten, dekoriert mit nymphomanen Prostituierten, schwarzen Messen und der Skandalsucht der Zeitungsmacher. Tito, ein abhängiger Schreiber, macht sein Glück mit dem Sittenbild der Pariser Kokser. Es ist die Eintrittskarte in die Salons. Sein größter Skandal ist ein Artikel über eine nicht vollzogene Hinrichtung. Nach dem Koksgipfel folgt der Abstieg. Raub, Sex, Eifersuc...
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