Tief sitzender Rassismus
Tagelange pogromartige Ausschreitungen in Arbeitervorort Mannheim-Schönau jähren sich zum 30 Mal. Basisinitiativen mahnen
Henning von StoltzenbergIm Zuge des Anschlusses der DDR kam es bundesweit in vielen Städten zu rassistischen Angriffen auf Unterkünfte von Geflüchteten. Am kommenden Wochenende jähren sich die pogromartigen Ausschreitungen von Mannheim-Schönau zum 30. Mal. In der Nacht vom 27. zum 28. Mai 1992 hatten sich mehrere hundert Personen in dem von Armut geprägten Arbeitervorort an der als Geflüchtetenunterkunft dienenden Gendarmerie-Kaserne versammelt. Aus der Menge wurden rechte Parolen skandiert und das Gebäude angegriffen.
Der damalige Oberbürgermeister Gerhard Widder (SPD) hatte in einer Stellungnahme jenen Mob als »beunruhigte Bürger« bezeichnet und Maßnahmen wie die Verstärkung des Pförtnerdienstes gegen »Provokationen und Lärmbelästigung« seitens der Geflüchteten angekündigt. Provokateure und Angreifer wurden nicht belangt. Antifaschistische Demonstrationen hingegen wurden sowohl in Schönau als auch der Innenstadt Mannheims verboten. Eine trotzdem abgehaltene Demonstration am 6. ...
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