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Im Stich gelassen
Vor 30 Jahren endete mit dem Sturz Mohammed Nadschibullahs das volksdemokratische Experiment in Afghanistan endgültig
Reinhard LauterbachAfghanistan war in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eines der rückständigsten Länder der Welt. 90 Prozent der Bevölkerung waren noch in den 1970er Jahren Analphabeten, es gab im ganzen Land nur 3.600 Krankenhausbetten. Die sozialen Verhältnisse waren wie im 18. Jahrhundert stehengeblieben: Auf dem Lande herrschte eine Mischung aus Stammesgesellschaft und Feudalismus. Drei Viertel der afghanischen Bauern besaßen kein eigenes Land und bestellten die Felder von Großgrundbesitzern. Spätere Analysen sowjetischer Experten kamen zu dem Ergebnis, dass nur ein Sechstel ihres Arbeitsertrags bei den bäuerlichen Familien verblieb. In Verbindung mit der niedrigen Arbeitsproduktivität macht dies das ganze Ausmaß des Elends im Land deutlich. Wer etwas Boden besaß, war in der Regel bei Grundbesitzern oder Wucherern hoch verschuldet. Eine Arbeiterklasse gab es mangels Industrie nicht.
Aus der Handelsbourgeoisie sonderte sich eine zahlenmäßig kleine Intelligenz ab, ...
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