Drei Wochen lang gratis gedruckte junge Welt lesen: Das Probeabo endet automatisch, muss nicht abbestellt werden.
Phantomschmerz und harte Fakten
Wie Wladimir Putin historische und aktuelle Argumente in seiner Ukraine-Rede vom Montag kombinierte
Reinhard LauterbachSchon seit Wladimir Putin im vergangenen Sommer einen langen Artikel über die »historische Einheit von Ukrainern und Russen« unter seinem Namen veröffentlichte, zieht sich durch seine Argumentation zur Ukraine-Frage der starke Strang des historischen Phantomschmerzes. Kiew sei doch die »Mutter der russischen Städte« gewesen, der Ort, von dem die Christianisierung Russlands ausgegangen sei, und jetzt werde diese jahrhundertelange Tradition gewaltsam auseinandergerissen.
Selbst wenn das inhaltlich alles genau so gewesen wäre – es gibt in der wissenschaftlichen Diskussion einige Einwände, für deren Erörterung hier der Platz fehlt –, würde es jenseits der emotionalen Dimension wenig beweisen. Die Niederlande, die Schweiz und Österreich, Tschechien und Teile Polens und Italiens haben zu unterschiedlichen Zeiten ebenfalls zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gehört, und tun es seit langem nicht mehr – so what? Solche Entwicklungen gibt es historisch, da...
Artikel-Länge: 3222 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.