Taktisch grober Unfug
Berlinale. In ukrainischen Filmen über den Krieg finden sich russische Marodeure und singende Kinder
Kai KöhlerGibt es krude Hasspropaganda oder Streifen, die den schneidigen Heroismus ukrainischer Eliteeinheiten ins Bild setzen? Möglich. Beides aber würde wohl kaum ins Programm eines Filmkunstfestivals wie der Berlinale aufgenommen, und beides wäre dort nicht zweckmäßig. Politisch wirksamer ist bei diesem Publikum das Subtile; was nicht den Umkehrschluss zulässt, dass Differenzierungen immer politisch wirksam sein sollen.
Maryna Er Gorbachs Spielfilm »Klondike«, eine ukrainisch-türkische Koproduktion, beginnt zumindest subtil. Die hochschwangere Irka sympathisiert mit der Regierung in Kiew, ihr Mann Tolik mit den Separatisten. Gleich eingangs schießen die Unabhängigkeitskämpfer ungenau und sprengen von Irkas und Toliks Haus eine Außenwand weg. Das bietet für den Film durchgängig die Möglichkeit, zwischen außen und innen zu changieren, zwischen privat und politisch. Dabei wird schnell klar, dass die Grenze dazwischen so nicht mehr existiert.
Tolik ist keineswegs als...
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