Im Diskurs ungeschlagen
Am 1. Januar vor zehn Jahren besetzten die Truppen der EZLN mehrere Bezirkshauptstädte in Chiapas und revolutionierten seither die aufständische Öffentlichkeitsarbeit
Gerold Schmidt, Mexiko-StadtEine Guerilla, die nicht die Macht erobern will, dem Gegner zudem militärisch hoffnungslos unterlegen ist, muß sich etwas einfallen lassen, wenn sie Einfluß haben will. Die »Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung« (EZLN) erfand keine neue Waffe, aber sie setzte eine bekannte auf neue und eigenartige Weise ein: den politischen Diskurs. Es würde den Zapatisten nicht gerecht, sie auf eine reine Diskurs-, oder gar, wie frühere mexikanische Regierungen glauben machen wollten, Internetguerilla zu reduzieren. Doch ohne den weitgehend erfolgreichen Versuch, statt nach der Macht »nach dem Wort zu greifen«, wäre die EZLN inzwischen vielleicht nicht mehr der Rede wert. Mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit gelang es den Zapatisten in eine interaktive Kommunikation mit der Gesellschaft zu treten. Nicht nur auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene.
In der Zeit nach dem Zerfall des realsozialistischen Blocks und der mittelamerikanischen Befreiungsbeweg...
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