»Sie nannten den Raum ›Grund der Hölle‹«
Linke Aktivistin in Istanbul unter Hausarrest. Verschleppung durch den Geheimdienst und Folter. Ein Gespräch mit Ayten Öztürk
Nick BraunsDie türkische Regierung hatte ein hohes Kopfgeld auf Ihre Ergreifung ausgesetzt. Am 8. März 2018 wurden Sie am Flughafen von Beirut festgenommen und türkischen Behörden übergeben. Was geschah dann?
Ich wurde von türkischsprachigen Männern gefesselt und mit einen Sack über dem Kopf in ein Flugzeug gebracht. Am Zielort wurde ich komplett ausgezogen und in eine Zelle geworfen, in der ich sechs Monate gefangen blieb. Anfangs setzten sie auf psychologische Folter. Nachdem ich in den Hungerstreik getreten war, folgte Zwangsernährung. Nach einer Weile begann die körperliche Folter durch maskierte Folterer. Ich bekam Elektroschocks, wurde in einen Sarg gesteckt, mein Kopf wurde unter Wasser getaucht, und ich wurde mit Stöcken geschlagen. Mir wurden auch scharfe Gegenstände unter die Nägel geschoben oder die Nägel verbrannt, sie verdrehten meine Zehen mit einer Zange, dazu kam sexuelle Belästigung. In der Zeit habe ich 25 Kilo abgenommen und 898 Narben an meinem K...
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