Die Drums lallen
Heldengeschichten in den Wind: Earl Sweatshirts großartiges HipHop-Album »Sick!«
Thomas SalterDas Ausrufezeichen beruhigt ein wenig. Wäre es nicht da, könnte man glatt meinen, der Rapper Earl Sweatshirt wolle uns mit dem Albumtitel »Sick!« seine schlechte körperliche und mentale Verfassung mitteilen. Dunkel genug, um eine besorgniserregende psychologische Diagnose zu stützen, klingen die Songs allemal. Und wer mit den Gerüchten über frühe Eskapaden vertraut ist – etwa der mysteriöse einjährige Zwangsaufenthalt in einer Anstalt für At-risk-Teenager in Samoa, der 2011 seine Karriere unterbrach – kann nicht anders, als sich ein bisschen Sorgen zu machen. Der Song »Sick!« zum Beispiel: Earl lallt, die Drums lallen. Es ist ein düsterer Song mit Samples aus zerhacktem Klavier und einem wunderbar unorthodoxen Jazz-ride- und Hi-hat-Loop, der Bass so tief, dass man ihn eher spürt als hört. Am Ende kommt dazu ein Interviewmitschnitt des Afrobeatpioniers Fela Kuti über die revolutionäre Pflicht der Musik – im Hintergrund wird eine Machete geschärft.
Widersprü...
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