Die innere Urgewalt
Wie eben erfunden: Tobias Kochs eigensinnige Interpretationen früher Beethoven-Sonaten
Stefan SiegertDer Hammerflügelliebhaber Tobias Koch hat das vergangene Jubeljahr zum Anlass genommen, die letzten Sonaten der sogenannten frühen Periode Beethovens aufzunehmen, allen voran deren zwei wohl bekannteste, die »Pathétique« und die sogenannte »Mondscheinsonate«. Beide Male, beim cis-Moll-Werk mehr als bei der »Pathétique«, stehen einem beim ersten Hören die Ohren zu Berge. Koch bürstet gegen den Strich, das ist so seine Art, er meint es nicht böse, er ist kein Provokateur. Mögen Generationen von Bürgersleuten im ersten Satz der cis-Moll-Sonate den Inbegriff tief empathischen Hörens erleben – Koch spielt das Stück, wie in der Erstausgabe vermerkt, alla breve, das heißt, doppelt so schnell wie gewohnt: Mit dem romantischen Mondschein eines in der neuen Sachlichkeit der Digitalisierung mehr denn je zu gefühligen Auslegungen von Musik neigenden Publikums hat sich’s mithin.
Auch in der »Pathétique« betont er die Vorschläge der Akkorde deutlicher als die meisten an...
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