»Marxistische Positionen geraten unter Pauschalverdacht«
Geheimdienst gegen junge Welt: Gewerkschafter könnten die nächsten Leidtragenden sein. Ein Gespräch mit Hans-Jürgen Urban
Simon ZeiseHerr Urban, sind Sie Verfassungsfeind?
Bisher dachte ich: nein. Aber nachdem ich die Begründung aus dem Innenministerium für die Beobachtung der jungen Welt gelesen habe, bin ich mir nicht mehr so sicher.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz ist der Überzeugung, man ist Extremist, sobald man in der kapitalistischen Gesellschaft einen Klassengegensatz zwischen Kapital und Arbeit wahrnimmt. Bekennen Sie sich schuldig?
In diesem Sinne ja. Ich muss aber hinzufügen: Nachdem ich die Begründung gelesen hatte, bin ich mit einem Gefühl zwischen Ratlosigkeit und Entsetzen zurückgeblieben. Ratlosigkeit ob des Niveaus der Argumentation und Entsetzen über das Verständnis von Wissenschafts- und Medienpluralismus, das darin zum Ausdruck kommt.
Der Marxismus wird von der Behörde als verfassungsfeindliche Ideologie diskreditiert. Gleichwohl spielt er in der Arbeiterbewegung eine bedeutende Rolle. Wie sehr sind die Gewerkschaften von der Entscheidung des Verfassungsschutzes...
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