Heuchler in Blau-Gelb
»Trauerfeier« der ukrainischen Botschaft
Reinhard LauterbachAn öffentlichen Gedenkzeremonien kann man schnell etwas auszusetzen haben. Das liegt in der Natur des Genres: Trauer ist ein zutiefst privates Gefühl, wenn Staaten trauern, bleiben – vorsichtig gesagt – Akzentverschiebungen nicht aus. Schließlich feiert sich ein Staat da in erster Linie selbst und will die Nachbarn und die eigene Bevölkerung zu Respekt für sich ermahnen. Alles soweit geschenkt, das kommt überall vor.
Doch was die Ukraine in diesem Jahr in Berlin veranstaltet hat, stellt auf der Skala öffentlicher Heuchelei einen vorläufigen Höhepunkt dar. Ihre Botschaft lud am Freitag zu einer »internationalen Trauerfeier« vor das Sowjetische Ehrenmal im Berliner Tiergarten ein – ausgerechnet die Vertretung des Landes, das seine staatliche Existenz, seine Grenzen und sogar noch seinen Anspruch auf die Krim jener Sowjetunion verdankt, deren Spuren es im Innern mit aller Macht zu tilgen sucht. Man wollte nicht nur ...
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