Täterland unter
Neudeutsche Opferkolonnen: Eine Debatte, die auch in Peenemünde ausgestanden werden muß
Kurt PätzoldHistorisch-politische Diskussionen haben während der 90er Jahre im öffentlichen Bewußtein eine deutliche Blickkorrektur auf die Jahre der Naziherrschaft Deutschlands und der deutschen Rolle im Zweiten Weltkrieg gebracht. Unabweisbar wurde, daß die Kolonne der aus dem Reich stammenden Militär- und Zivilpersonen, die an Kriegs- und anderen Verbrechen beteiligt gewesen war, viel länger zu denken ist, als viele bis dahin angenommen hatten. Es schien damit jener »Notausgang« blockiert, den Politiker und Historiker bald nach Kriegsende sich und den Deutschen geöffnet hatten und durch den sich Fragen entkommen ließ, die ihnen nun gestellt wurden.
Ein Regierungspräsident in Wiesbaden sprach, kaum hatte er 1945 seinen Platz eingenommen, seine Landsleute als Opfer an, die der Verbrecher Hitler, sich selbst aus der Verantwortung stehlend, im Elend gelassen habe. Das kam an. Historiker tauchten die eben verflossenen Jahre in irrationales Dunkel. Statt sich den Tat...
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