Wahl unter Protest
Côte d’Ivoire wählt neuen Präsidenten. Amtierender Staatschef verfassungswidrig aufgestellt, Widerstand gewaltsam unterdrückt
Georges HallermayerZu der Präsidentschaftswahl an diesem Sonnabend hätte sich der derzeit amtierende Staatschef der Côte d’Ivoire, Alassane Dramane Ouattara (ADO), gerne aufs Altenteil zurückgezogen. Im März hatte er seinen Vize ins Rennen geschickt, im Juli erlitt dieser jedoch einen Herzinfarkt, so dass Ouattara seine verfassungswidrige dritte Kandidatur verkündete. Sein Argument, die Verfassungsänderung 2016 habe den Zähler auf null gestellt, zog nicht: Die aufflammenden Proteste auf der Straße unter dem Slogan »ADO dégage« (ADO hau ab) ließ er brutal unterdrücken. Medien berichteten von Dutzenden Festnahmen, mindestens 30 Toten und vielen Verletzten in den Städten Abidjan, Daoukro, Divo und Dabou.
Ouattara, der Statthalter Frankreichs in Westafrika, sah seinen größten Kontrahenten bereits vorher aus dem Wege geschafft: Seinem mit französischer Militärhilfe ausgeschalteten Amtsvorgänger Laurent Gbagbo, vom Internationalen Strafgerichtshof bedingt freigesprochen, wurde di...
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