»Das erste Urteil wegen Vertreibung nach 1945«
Fünf Männer nach Fackelwurf auf Roma-Familie in Baden-Württemberg schuldig gesprochen. Ein Gespräch mit Chana Dischereit
Henning von StoltzenbergNach einem Brandanschlag auf eine Roma-Familie wurden im September fünf Personen vor dem Landgericht Ulm verurteilt. Was ist damals vorgefallen?
Im Mai letzten Jahres kamen französische Bürgerinnen und Bürger in das Dorf Erbach-Dellmensingen, das sich in der Nähe von Ulm befindet. Bereits direkt nach ihrer Ankunft waren sie dort Gesprächsthema Nummer eins, da sie als Roma klassifiziert wurden. Sie haben vor Ort ihre Arbeitskraft angeboten, unter anderem als Scherenschleifer für größere Firmen, die ihre Bauwerkzeuge schleifen müssen. Die Personen hatten eine Wiese für 14 Tage angemietet, um dort in Wohnwagen unterzukommen. Nach zehn Tagen, am 24. Mai 2019, haben fünf junge Männer im Alter zwischen 17 und 19 Jahren eine brennende Fackel neben eine Unterkunft geworfen, in der eine Mutter und ihr neun Monate altes Kind schliefen. Die Fackel konnte schnell weggezogen werden, sodass niemand verletzt wurde.
Verurteilt wurden die Personen am Ende wegen Vertreibun...
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