Treml fragen!
Ein Appell zum 90. Geburtstag des Kommunisten Otto Treml, samt einigen Reminiszenzen an den politischen Alltag in der oberösterreichischen Industriestadt Steyr
Erich HacklNeunzig Jahre sind eine verdammt kurze Zeit. Marxisten denken deshalb in Epochen. Das hat schon Zhou Enlai klargestellt, als er während des Nixon-Besuchs in Beijing gefragt wurde, was er von der Französischen Revolution halte, deren Beginn damals, 1972, hundertdreiundachtzig Jahre zurücklag. Es sei noch zu früh, meinte der chinesische Premierminister, über sie ein Urteil zu fällen. Insofern muss man Otto Tremls Freunden, Gefährten und Verehrerinnen, die ihn heute im Steyrer Museum Arbeitswelt hochleben lassen wollen, eine gewisse revolutionäre Ungeduld attestieren, also nicht nur deshalb, weil er seinen 90. Geburtstag erst zwei Wochen später begeht.
Andererseits ist ihre Eile durchaus angebracht, war doch Otto Treml selbst immer allen voraus, als Lehrlingssprecher, als Arbeitervertreter, als Parteifunktionär, als Stadtpolitiker, als Chronist der Steyrer Arbeiterbewegung, was ihn nun – im Jünglingsalter, gemäß der Beijinger Zeitrechnung – zuversichtlich st...
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