»In seiner ganzen blutigen Wirklichkeit«
Zerrissene Malerei einer zerrissenen Epoche: Eine Ausstellung in Düsseldorf zeigt Werke Picassos aus den Jahren 1939 bis 1945
Arnold SchölzelKnapp 70 Gemälde, Grafiken, Skulpturen und Illustrationen sind unter dem dürren Titel »Pablo Picasso. Kriegsjahre 1939 bis 1945« seit kurzem wieder im Düsseldorfer K20 der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen zu sehen. Der Besuch lohnt. Die Auswahl ist zwar klein – Picasso schuf in jener Zeit etwa 2.200 Werke – und die Arbeiten zeigen Faschismus, Besatzung oder Vernichtung höchstens indirekt; ihr Gegenstand sind oft Alltagsszenen bis hin zu Stilleben. Und doch, so sahen es die Zeitgenossen insbesondere der Résistance, erzählen sie von ungeheuerlichen Verbrechen und vom Widerstand. Da ist zum Beispiel die »Vogelfangende Katze« aus dem April 1939 – der Spanische Krieg war soeben von Franco für beendet erklärt worden – und Picasso malt ein monströses, steifes Vieh mit blutig zerrissenem Vogel zwischen den Zähnen. Da schwingt Sarkasmus mit. Nach der Kapitulation Frankreichs sagt Picasso einem Freund: »Wenn du’s recht bedenkst, wirst du feststellen, dass sie im G...
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