Jenseits der Grenze
Der Antisemitismusstreit um Achille Mbembe hat grundsätzliche Bedeutung. Es geht um das Verhältnis von Realität, Reflex und Ressentiment
Peter MergKaum hat sich der öffentliche Streit über die Antisemitismusvorwürfe gegen Achille Mbembe und die Leitung der Ruhrtriennale voll entfaltet, ist er seines Anlasses beraubt. Das Kunstfestival musste aufgrund der Coronaviruspandemie abgesagt werden, Mbembe wird nicht zu seinem Auftakt sprechen. Auch läuft der Vertrag der ebenfalls heftig kritisierten Intendantin Stefanie Carp dieses Jahr aus. Doch ist die Auseinandersetzung noch nicht vorüber, geht es doch um viel grundsätzlichere Fragen als die, wer bei einer staatlich bezuschussten Kulturveranstaltung die Eröffnungsrede halten darf. Es geht wieder einmal um die Grenzen des öffentlich Sagbaren und politisch Akzeptablen hinsichtlich der israelischen Besatzungspolitik, wieder einmal unter Aussparung einer Beschäftigung mit den realen Verhältnissen in den betroffenen Gebieten und der Geschichte des Konflikts.
Mbembe hielt 2018 auch den Hauptvortrag auf der ...
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