Hakenkreuze an der Wand
Kapp-Putsch. Vor 100 Jahren putschte die protofaschistische Rechte gegen die Republik. Teil 3 (und Schluss): Der weiße Terror
Leo SchwarzFünf Szenen des weißen Terrors.
18. März 1920. Zwischen Dassow und Grevesmühlen, in der Nordwestecke Mecklenburgs, werden zwei Landarbeiter beim Passieren des Gutes Schmachthagen »von Militärpersonen sowie auf dem Gute zusammengekommenen Gutsbesitzern, Inspektoren und Pastoren« festgesetzt. Die Herren sind wütend; am Vortag hat die Putschregierung Kapp, die sie nach Kräften unterstützt haben, abgedankt. Die zwei kriegsbeschädigten Arbeiter, auf dem Heimweg von der Fürsorgestelle, müssen nun dafür büßen. Sie werden in einen Keller gesperrt. Aus Angst um ihr Leben unternehmen sie am nächsten Morgen einen Fluchtversuch. Ein Gutsbesitzersohn schießt einen der beiden nieder. Der Mann erliegt seinen Verletzungen. Der andere wird mit Gewehrkolben schwer misshandelt und dabei als »Schweinehund, Sauhund, Kommunist, Spartakist« beschimpft. Er überlebt mit knapper Not.
Am 24. März nähert sich ein Bataillon der Reichswehr der kleinen Industriestadt Sömmerda nordöstli...
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