Die Leitzinssenkung um 0.5 Prozentpunkte, zu der sich die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag endlich durchrang, war überfällig. Europaweit herrscht Ödnis. Die Wirtschaften stagnieren oder befinden sich wie Deutschland (–0,2 Prozent), die Niederlanden (–0,3 Prozent) und Italien (–0,1 Prozent) auf Schrumpfkurs. Die einzige Zahl in den Statistiken, die kräftige Steigerungsraten ausweist, ist die Arbeitslosenquote. Im europaweiten Schnitt liegt sie derzeit bei 8,8 Prozent und damit auf dem höchsten Stand seit drei Jahren. Die EZB selbst hat ihre Wachstumsprognose für den Euroraum für 2003 mehrfach nach unten revidiert.

Das alles ist jedoch nicht neu und galt im Grunde auch schon, als der EZB-Rat das vorletzte Mal tagte und die Zinsen unverändert ließ. 53 Prozent der deutschen Topmanager befürworteten diese Entscheidung, nur 46 Prozent – überwiegend aus kleineren Betrieben – sprachen sich damals für eine Senkung aus.

Diese Relation mag erstaun...