Sanofi-Konzern am Pranger
Französische Justiz klagt Pharmariesen an: Medikament »Dépakine« soll Tausende Kinder krank gemacht haben
Hansgeorg Hermann, ParisDer französische Pharmakonzern Sanofi S.A. steht seit dem vergangenen Montag unter Anklage. Die Justiz wirft dem weltweit handelnden Unternehmen »schweren Betrug« und »fahrlässige Körperverletzung« vor. Das von Sanofi hergestellte Antiepileptikum »Dépakine« soll verantwortlich für körperliche und geistige Schäden von Neugeborenen sein, deren Müttern das Medikament während der Schwangerschaft verabreicht wurde. Eine 2016 von der Nationalen Agentur für Medikamentensicherheit (ANSM) und der Nationalen Krankenkasse (CNAM) in Auftrag gegebene Studie legt nahe, dass seit Beginn der Vermarktung von »Dépakine« im Jahr 1967 bis zu 30.000 Kleinkinder betroffen sein könnten. Obwohl die Risiken des Mittels spätestens seit 1980 bekannt gewesen seien, habe der Konzern sein Produkt weiter vertrieben, ohne ausreichend auf die damit verbundenen Gefahren für den Fötus hinzuweisen.
»Dépakine« ist ein Mittel auf der Basis von Valproinsäure, das gegen Epilepsie, bipolare Stör...
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