Das fast Unmögliche versucht
Ronald M. Schernikaus »Legende« in der Berliner Volksbühne
Kai KöhlerGäbe es eine Liste von Büchern, die für eine Umsetzung auf der Bühne besonders ungeeignet sind, Schernikaus »Legende« käme vermutlich auf einen der vorderen Plätze. Das fast tausendseitige Werk bringt eine spärliche Haupthandlung mit zahlreichen Zitaten, mit Einschüben älterer Texte Schernikaus und mit Reflexionen über Kunst und Politik zusammen. Thema sind Möglichkeiten und Scheitern kommunistischer Politik auf der »Insel«, die für Westberlin steht, und dem sie umgebenden »Land«, der DDR; beides zielt auf Verallgemeinerung. Thema sind homosexuelle Beziehungen in ihrer gesellschaftlich erzwungenen Besonderheit, aber damit auch die allgemeinere Möglichkeit von Liebe auf der Insel; Thema ist im letzten Teil der Tod, dem der schwer erkrankte Autor entgegensehen musste. Bei all dem gibt es kaum je unvermittelte Handlung. Jedes Tun der Figuren wird sogleich reflektiert – das Individuum erscheint mit all seinen gesellschaftlichen Möglichkeiten und Hemmnissen.
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