»Es gab fürchterliche Übergriffe«
Gedenken am 9. November: Vor 81 Jahren brannten in Nazideutschland die Synagogen. Ein Gespräch mit Peter Neuhof
Andreas Siegmund-SchultzeSie sind Redner der Demonstration am 9. November in Berlin-Moabit zum Gedenken an die Pogrome vor 81 Jahren. Als der Mob Synagogen anzündete, Wohnungen und Geschäfte von Jüdinnen und Juden stürmte, auch rund hundert Menschen umbrachte, da waren Sie 13 Jahre alt. Wie erging es Ihnen und Ihrer Familie in den Tagen um die Pogromnacht?
Obwohl es in Frohnau (nordwestlicher Stadtrand Berlins, jW), wo wir wohnten, sehr viele Nazis und Parteimitglieder der NSDAP gab, blieb es zu dem Zeitpunkt ruhig. Allerdings gab es hier auch keine aktive jüdische Gemeinde. Anders erging es meiner Familie väterlicherseits – er wurde von den Nazis als Jude eingestuft –, die im hessischen Friedberg lebte und uns per Telefon informierte. Dort gab es fürchterliche Übergriffe, und der Nazimob war sehr aktiv. Wohnungen von Familienangehörigen wurden überfallen und stark verwüstet, auch von meiner Tante. Von den brennenden Synagogen in anderen Teilen Berlins erfuhren wir am 9. November...
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