Verbrecher als Gelehrter
Exministerpräsident der Türkei soll Gastprofessur an Uni Bochum übernehmen. Prominenter Protest
Ulla JelpkeEin Skandal zeichnet sich in Bochum ab: Ab 15. Mai wird der ehemalige türkische Ministerpräsident und Vorsitzende der ANAP (Mutterlandspartei) Mesut Yilmaz eine Gastprofessur an der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Ruhr-Universität übernehmen. Yilmaz war zwischen 1991 und 1998 dreimal türkischer Ministerpräsident und hat schwerste Menschenrechtsverletzungen zu verantworten. 1998 mußte er sein Amt nicht zuletzt wegen seiner Verbindungen zum organisierten Verbrechen niederlegen. In den kommenden zwei Semestern soll Yilmaz laut Pressemitteilung der Fakultät über »Schlüsselfragen der internationalen Politik in Europa« und »Beziehungen zur Türkei und zum Mittelmeerraum« referieren. Mit dem Ministerpräsidenten a.D. habe die Fakultät »die einzigartige Chance, einen hervorragenden Experten« zu hören, so die Dekanin der Fakultät, Ilse Lenz.
Seither hagelt es Proteste vom Allgemeinen Studierendenausschuß der Uni, von der Kurdistan-Arbeitsgruppe an der Uni u...
Artikel-Länge: 3997 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.