»Mit Antisemitismus sind keine Wähler zu gewinnen«
Wolfgang Benz über vermeintliche Tabus und geschickten Populismus, über aktuellen Antisemitismus und tradierte Vorurteile sowie über Israel-Kritik und politische Brandstiftung
Thomas BingerWolfgang Benz ist Historiker und Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin, das im Winter 20jähriges Bestehen gefeiert hat. Das Berliner Zentrum ist die einzige europäische Forschungseinrichtung, die sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Antisemitismus auseinandersetzt. Die Forschungsergebnisse werden seit zehn Jahren im »Jahrbuch für Antisemitismusforschung« publiziert, welches im Berliner Metropol Verlag erscheint.
F: In Ihren Veröffentlichungen betonen Sie den offiziellen Konsens in der bundesdeutschen Nachkriegsgesellschaft Antisemitismus als Mittel der Politik zu ächten. Hat dieser Konsens angesichts der aktuellen Debatten um Jürgen Möllemann und Martin Walser noch Bestand?
Dieser Konsens ist nach wie vor gültig. Die Möllemann-Affäre hat das eindrucksvoll bestätigt. Mit Antisemitismus sind keine Wähler zu gewinnen und öffentlich demonstrierter Antisemitismus ist in Deutschland karriereschädlich. Seitdem d...
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