Die Diebe von Bagdad
Der schwarze Kanal: Die »Befreier« sind auf ihnen würdige »Befreite« getroffen
Werner PirkerDie Deklassierten von Saddam City, die noch vor wenigen Wochen geschworen hatten, »ihr Blut und ihr Leben« für Saddam zu geben, sind die Helden der ersten Stunden im »befreiten« Irak. Das Projekt »Iraqui Freedom« nimmt als spontane Privatisierung des Nationaleigentums seinen Anfang. Die Plünderung des irakischen Nationalmuseums, eine der wichtigsten, die Schätze des Altertums betreffenden Adressen in der Welt, müßte alle Alarmglocken der Zivilisation schrillen lassen. Sie erfolgte unter der Duldung, wenn nicht gar nach Plan der Besatzungstruppen. Die wahnwitzige Zerstörung eines Weltkulturerbes hat Methode. Das Bagdader Lumpenproletariat vollzieht den ersten Akt der Umverteilung, der asozialen Enteignung der Gesellschaft.
»Ein junger Mann«, zitiert Zeit-Autor Jörg Lau den irakischen Oppositionellen Kanan Makiya, »der einen Fernseher aus dem Erziehungsministerium stiehlt, hat das Gefühl, der Baath-Partei einen Schlag zu versetzen. Er ist sich nicht bew...
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