Man badet gerne lau
PDS und Friedensbewegung opponierten zu lange nur verschämt gegen Kriegskurs der Bundesregierung
Jochen ScholzMonatelang war den tonangebenden Häuptlingen der Friedensbewegung aus bündnistaktischen Gründen Masse wichtiger als Wahrheit. Es sollte bei den Friedensmärschen auch der Teil des Regierungslagers antreten können, der vor fünf Jahren geholfen hatte, die Humanität im Kosovo herbeizubomben. Damit niemand bemerkte, daß sich Thierse, Trittin und Beer auch diesmal im Stechschritt bewegten, machte man das verbale Nein der Bundesregierung riesengroß. Die deutschen Unterstützungsleistungen für das Völkerrechtsverbrechen der »Koalition der Willigen« wurden dagegen in die argumentative Schmuddelecke verbannt. Hunderttausende von Kriegsgegnern lockte man so auf die falsche Fährte. Sie glaubten, dieser Bundesregierung für ihren »konsequenten« Antikriegskurs den Rücken zu stärken. Anstatt die Lügen des Kanzlers zu entlarven, lenkte die Friedensbewegung allzu lange den Protest allein gegen die US-Regierung. Das Ergebnis ist bis heute vor der amerikanischen Botschaft in...
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