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Ruf nach Realismus: Calixto Bieito inszeniert Ödön von Horváths »Italienische Nacht« am Schauspiel Stuttgart
Mesut BayraktarAlle Volksstücke Ödön von Horváths sind dankbar. Sie scheuen sich nicht, Klassenkonflikte beim Namen zu nennen. Sie bieten Bewusstsein im Kampf gegen kleinbürgerliche Illusionen, eine Synthese zwischen Ironie und Realismus, die das Instinktspiel des Unbewussten aufdeckt. Man nimmt seine Stücke wie ein Glas Wasser zu sich, nicht auf einmal, sondern schluckweise und am Ende stellt man das leere Glas wieder auf seinen Platz, grübelnd, ob es nicht doch Weißbier war, obwohl das Wasser bereits in die organische Zirkulation eingegangen ist.
Der katalanische Regisseur Calixto Bieito hat diese Struktur treu nach der Gebrauchsanweisung des Autors in »Italienische Nacht« umgesetzt: Mit Witz, Ernst, Klarheit, Geschmack und vor allem Unbehagen. In seiner Inszenierung am Stuttgarter Schauspiel zeigt er, dass der Mensch erst durch die Sprache lebendig wird. Durch den Verzicht auf medientechnische Spektakel verweist seine Regie auf den elementaren Charakter von Theater. ...
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