»Was sonst sollen wir tun?«
Impressionen in einer Stadt, über die das Kriegsurteil verhängt zu sein scheint. Ein Brief aus Bagdad
Karin Leukefeld»Sie sind wie ein Signal für mich«, sagt vor einigen Wochen ein irakischer Mitarbeiter im Pressezentrum in Bagdad zu mir, »solange Sie noch da sind, wird es keinen Krieg geben.« Mein für westliche Journalisten ungewöhnlich langer Aufenthalt im Irak ist für den Mann offenbar Grund genug, darin etwas Besonderes zu sehen.
Die Iraker scheinen sich an jeden Strohhalm zu klammern, um ihre Hoffnung nicht aufgeben zu müssen, daß das, was in den internationalen Medien als »Irak-Krise« verkauft wird, doch noch ein friedliches Ende nehmen wird. Gleichzeitig sind sie innerlich mehr als vorbereitet auf einen Krieg. Zu lange schon sind die Nachrichten schlecht, zu groß ist der Truppenaufmarsch um ihr Land herum, als daß sie nicht mit dem Schlimmsten rechnen müßten.
»Es ist besser, wenn Sie fahren,« flüstert mir eine alte Bekannte zu, die in Bagdad eine Galerie leitet und auch die letzten Kriege im Land erlebt hat. »Und fahren Sie bald,« fügt sie hinzu. »Wir habe...
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