Alarm in Moll
Vorschein der Französischen Revolution – zwei neue Interpretationen von Mozart-Sinfonien
Stefan SiegertInterpretation, sagt Theodor W. Adorno über die – im Gegensatz zur »technischen« (zur Aufzeichnung) – »originäre« Reproduktion von Musik, sei die Kopie eines nicht vorhandenen Originals. Darüber wäre zu grübeln. Unter einem Original versteht man in der Musik üblicherweise die vom Urheber zu Papier gebrachte, in seinem Gehirn entstandene Komposition, das Autograph. Aus ihm haben Mit- und Nachwelt unterschiedlich verlässliche Vervielfältigungen hergestellt, von den auf die Notenpulte der Uraufführung gelegten Abschriften bis hin zu den am Ende gedruckten Werkausgaben. Aber was immer Adorno unter »Original« verstanden wissen wollte: Mit dem Vorhandensein eines Autographen weiß man noch nicht, was hatte der Urheber an klanglicher Wirklichkeit im Sinn, bevor er aufschrieb, was er sich vorstellte, und welche Haltung sollte in der Musik zum Ausdruck kommen?
Mozart brachte das solitäre Triptychon seiner letzten Sinfonien 1788 in einem einzigen Sommer zu Papier. E...
Artikel-Länge: 4495 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.