Kein Unfall, sondern Mord
In Argentinien hat die konservative Regierung die Mittel für öffentliche Schulen gekürzt. Zwei Menschen starben jüngst durch eine Gasexplosion
Leon Willner, Buenos Aires»Wo ist Sandra?« hallte es durch die Straßen. »Vor der Schule – sie ist vor der Schule«, schallte es zurück. Am 2. August explodierte um kurz nach 8 Uhr morgens in Moreno, einem Vorort im Großraum Buenos Aires, das Lehrerzimmer einer Grundschule. Die Vizedirektorin Sandra Calamano und der Hausmeister Rubén Rodríguez wurden getötet. Hernán Pustilnik, Lehrer der dritten Klasse, schildert die Szene wie einen Alptraum: Er deutet auf den Ort, an dem Calamano entdeckt wurde. Mit dem Gesicht auf dem Boden. Die Explosion hatte sie durch das Dach hindurch und über die Straße hinweg auf ein gegenüberliegendes Grundstück geschleudert – mehr als 100 Meter weit. Rodríguez fand man auf der anderen Seite im Pausenhof. Die meisten Schüler war da noch auf dem Weg zu Schule.
Drei Wochen ist es nun her. »Die Schulen in der ganzen Provinz, sind eine tickende Zeitbombe«, sagt Pustilnik. Nach der Explosion wurden im Großraum Buenos Aires mehr als 800 Schulen geschlossen, alle ...
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