Eine vertane Chance
Sonia Combes Studie über die Häftlingsselbstverwaltung im Konzentrationslager Buchenwald und den angeblichen »Opfertausch« durch Kommunisten enttäuscht wegen fehlender Quellen und mangelnder Kritik der herrschenden Geschichtsschreibung
Günter PelzlDie Historikerin Sonia Combe hat ein Buch über das Konzentrationslager Buchenwald geschrieben.¹ Sie beschäftigt sich darin mit dem Kampf der Häftlinge um das Überleben in einem Lager, das dazu ausersehen war, seine Insassen durch Arbeit zu töten, indem man sie in Rüstungsbetrieben und in einem Steinbruch bis zum letzten Atemzug schuften ließ. »Vernichtung durch Arbeit« nannten es die Faschisten. Beschönigend als Arbeitslager bezeichnet, war es eine Mordfabrik, in der sich Nazideutschland seiner Gegner und kritischen Geister – in erster Linie Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter – entledigte, nicht ohne sie vorher bis auf den letzten Blutstropfen auszubeuten. Aber auch Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle und Kriminelle wurden hier eingesperrt. Mehr als 56.000 Häftlinge wurden in Buchenwald unweit von Weimar ermordet.
Am 16. April 2018 erschien in der jungen Welt ein Beitrag von Sabine Kebir (Artikel-Länge: 20938 Zeichen
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