Schöner Schein
Hamburg: Neuer Shoppingtempel entsteht in früherer Gestapo-Zentrale. Das Gedenken an Naziopfer ist momentan auf ein Minimum beschränkt
Kristian StemmlerLuxus ist Programm am Neuen Wall. Heller Granit soll in der teuersten Einkaufsstraße Hamburgs den Eindruck zeitloser Eleganz erwecken. Dafür haben die Anlieger vom Edeljuwelier Bulgari bis zu den »Stores« von Modemarken wie Armani oder Gucci einiges hingeblättert. Dass nichts den schönen Schein dieser Shoppingwelt für reiche Hanseaten trüben darf, liegt auf der Hand.
Vor diesem Hintergrund ist der Streit um den Gedenkort Stadthaus zu verstehen, der vor Wochen entbrannt ist. Stein des Anstoßes sind die fast vollendeten Stadthöfe, ein Quartier zwischen Neuer Wall und der Straße Stadthausbrücke. Für rund 250 Millionen Euro hat die Immobilienfirma Quantum, die das Gebäudeensemble 2009 von der Stadt erwarb, auf dem Areal 40 Läden, Restaurants, ein Hotel, 90 Wohnungen und Büros gebaut.
Lange berichtete die Lokalpresse nur Harmloses übers neue Flanierviertel. Erst Ende 2017 wurde ruchbar, was wenigen Hamburgern bis dahin klar war: Das noble Quartier mit dem Mott...
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