Verstoßene Soldaten
Die polnische Regierungspartei will das Andenken an antifaschistische Widerstandskämpfer auslöschen: Exemplarische Straßenumbenennungen in Warschau
Reinhard LauterbachAm vergangenen Freitag gab Zdzislaw Sipiera, von der PiS-Regierung ernannter Wojewode (Regierungspräsident) der Region Mazowsze – sie umfasst auch die Hauptstadt Warschau –, eine Pressekonferenz. Der Mann, der soeben erst die alljährlichen Aufmärsche polnischer Nazis und Rassisten anlässlich des Unabhängigkeitstages zur »regelmäßigen Versammlung« aufgewertet und für drei Jahre vorab genehmigt hatte, präsentierte eine Liste mit 47 Straßenumbenennungen in Warschau. Deren Grundlage war das im Dezember 2016 vom Sejm beschlossene »Entkommunisierungsgesetz«. Es gab den lokalen Verwaltungsgremien Zeit bis zum 1. September, sich neue Namen für diese Straßen auszudenken.
Die 47 par ordre du mufti umbenannten Straßen waren nicht die ersten und sind wohl auch nicht die letzten. Rund 1.500 Warschauer Straßen sind seit 1990 aus politischen Gründen umbenannt worden; schon 1990 war zum Beispiel aus der nach dem Kampfgefährten von Rosa Luxemburg benannten Marchlewski-All...
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