Colin allein auf Tour
US-Außenminister trimmte Regierungen in Südostasien auf »Antiterrorkurs«
Rainer WerningUS-Außenminister Colin Powell hat seine einwöchige Südostasien-Tour beendet. Thailand, Malaysia, Singapur, das Sultanat Brunei, Indonesien und am Wochenende die Philippinen standen auf seinem Reiseplan.
In Thailand, dem ehemaligen Frontstaat während des Vietnamkrieges, von dessen US-Basen aus die Nachbarländer Laos, Kambodscha und Vietnam systematisch mit Flächenbombardements traktiert wurden, und im stramm antikommunistischen Stadtstaat Singapur hatte Powell leichtes Spiel. Dort unterstützt man uneingeschränkt Washingtons Position, nicht zuletzt ein amerikanisches Gegengewicht zur regional erstarkenden Volksrepublik China zu schaffen. Ausgerechnet über den »Feldzug gegen den Terror« glückte Malaysias starkem Mann und gewieftesten Politfuchs Südostasiens, Dr. Mahathir Mohamad, eine Annäherung an Washington. Deren Regierungen hat er in den letzten Jahren – rhetorisch nicht ungeschickt – mehrfach neokoloniale Einmischung in die inneren Belange Malaysias...
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