Facetten der Gleichgültigkeit
Und milde Schlamperei, mit der sich leben ließe: Die chinesische Provinz im Spielfilm »Ciao Ciao« (Sektion »Panorama«)
Kai KöhlerDie Großstadt findet sie langweilig, die Provinz erst recht: Ciao Ciao ist nach einigen Jahren in Kanton für einen kurzen Besuch ins Dorf ihrer Eltern zurückgekehrt. Nun stakst sie in hochhackigen Schuhen über die Felder, schaut voller Überdruss Vater und Mutter bei der Arbeit zu und lässt sich von den jungen Männern der Umgebung bewundern, die solche modischen Schönheiten nur aus dem Fernsehen kennen. Die Hoffnung des Vaters, Ciao Ciao könne für immer bleiben und ihn im Alter versorgen, wirkt so weltfremd wie nur möglich. Es ist bewundernswert, wie viele Facetten der Gleichgültigkeit die Schauspielerin Liang Xueqin ihrer Figur zu verleihen vermag.
Der Film beginnt recht beschaulich als Sittenbild aus dem gegenwärtigen ländlichen China. Trotz aller Härte scheint das Leben noch gemächlich. Die Liebesbeziehung zwischen Ciao Ciaos Mutter und dem Alkoholhändler aus der nahen Kleinstadt scheint allgemein bekannt, vermutlich auch dem Vater, ...
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