Bilanz eines Raubzugs
Klaus Heller sieht in der Geschichte der Privatisierung Russlands eine Rückkehr zur kapitalistischen »Normalität«
Reinhard LauterbachDie neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts gelten in Russland noch heute als negative Folie, vor der fast alles, was den Leuten aktuell zugemutet wird, als kleineres Übel erscheint. Der Verlust an Lebenssicherheit, an Ersparnissen, der Rückgang der durchschnittlichen Lebenserwartung um zehn Jahre bei Männern und acht Jahre bei Frauen, das alles ist für »Friedenszeiten« beispiellos. Nicht zuletzt aus dem Kontrast zu dieser Zeit bezieht Wladimir Putin seine anhaltende Popularität.
Klaus Heller, emeritierter Osteuropahistoriker von der Universität Gießen, hat es unternommen, die Geschichte dieses für alle Zeitgenossen verwirrenden und für den Außenstehenden verworrenen Jahrzehnts nachzuzeichnen, und das ist – zumal im deutschen Sprachraum – verdienstvoll. Die mit geringerem zeitlichem Abstand zu den Ereignissen entstandene Studie des amerikanischen Wirtschaftsjournalisten Paul Klebnikow über Boris Beresowski als den »Paten des Kreml« aus dem Jahre 2000 ist im B...
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