Die Schuhe der Toten
Vera Friedländers »Ich war Zwangsarbeiterin bei Salamander« – Buchpremiere in der jW-Ladengalerie
Gerd BedszentHaben Schuhe etwas mit Faschismus zu tun? Aber gewiss doch. Bekanntlich töteten die Nazis in ihren Vernichtungslagern nicht nur Millionen Menschen. Sie raubten den Ermordeten auch ihre Kleidung und Schuhe, verwerteten selbst die sterblichen Überreste ihrer Opfer. Der Dichter Johannes R. Becher hat solch grausige Vorgänge in seinem Gedicht »Die Kinderschuhe aus Lublin« thematisiert.
Hier geht es um andere Verbrechen, nämlich um Zwangsarbeit: Die Schriftstellerin Vera Friedländer hat in ihrem 1982 in der DDR erschienenen autobiographischen Roman »Späte Notizen« (unter dem Titel »Man kann nicht eine halbe Jüdin sein« derzeit im Buchhandel) geschildert, wie fast alle ihre jüdischen Verwandten in deutschen Konzentrationslagern starben. Sie selbst überlebte nur dank einer Verkettung günstiger Umstände. Anfang 1945 musste Friedländer unter Aufsicht der SS mehrere Monate für die Salamander AG gebrauchte Schuhe reparieren. Ein Kapitel des Buches liefert eine ei...
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