Kairo suchte den Frieden mit Israel
Ausgerechnet der Botschafter Bonns sollte 1953 diskret vermitteln. Was scheiterte, aber nicht an Ägypten
Wolfgang G. SchwanitzBekleidet mit Cutaway und Zylinder schritt Dr. Günther Pawelke Ägyptens Ehrengarde ab. Die Klänge des Deutschlandliedes erinnerten ihn daran, daß in seiner Heimat die Vier Mächte das Sagen hatten. Sie war geteilt und nicht souverän. So traf es ihn unerwartet, als man ihn in Kairo bat, Frieden mit Israel zu suchen. Ausgerechnet ein Deutscher sollte Unmögliches anbahnen. Wie war die Lage in Kairo?
Mitte Oktober 1952 übergab Dr. Pawelke dem Regenten Abd al-Munim sein Beglaubigungsschreiben. König Faruq war schon seit Juli nicht mehr im Land, hatte ihn doch das Militär gestürzt. Wie würde der Senior dieser Offiziere, General Muhammad Nagib, den Westdeutschen aufnehmen? Dr. Pawelke besuchte ihn nach der Beglaubigung im dunklen Straßenanzug. Noch mieden beide strittige Punkte. Doch beim nächsten Treffen sprach Premier Nagib das Abkommen zur Wiedergutmachung mit Israel an. Ägypter hatten nichts gegen das Prinzip, wähnten aber in der Einbeziehung Israels eine S...
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