»Kapital hat ein Vaterland«
Polen will die Bankenkrise nutzen, um den heimischen Sektor auszubauen. Dafür müssen Wahlversprechen der Regierungspartei PiS geopfert werden
Reinhard Lauterbach»Sklep polski« (Polnisches Geschäft) heißt eine Franchisekette kleinerer Supermärkte, die in Polen vor allem in der Provinz verbreitet sind. Die Läden wollen sich damit von den internationalen Konzernen aus Portugal, Deutschland, Frankreich und Großbritannien gehörenden Discounterketten und Einkaufszentren absetzen. Der Name verbreitet ungute Assoziationen, denn genauso – als »polnisches Geschäft« – grenzten sich in der Zwischenkriegszeit christliche Händler von ihren jüdischen Konkurrenten ab. »Polen kaufen Polnisches beim Polen« hieß eine weitere Parole dieses »Wirtschaftspatriotismus«.
Die polnische Regierung will an diese Traditionen anknüpfen. »Kapital hat ein Vaterland«, hat Wirtschaftsminister Mateusz Morawiecki (PiS) als seine Devise ausgegeben. Als erster Schritt soll die Position ausländischer Geldinstitute auf dem polnischen Finanzmarkt geschwächt werden. Zwar ist die größte Bank, PKO BP (Bank Polski), nach wie vor zu einem knappen Drittel in st...
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